Phthalate machen weich und Krebs

petrolfarbener Luftballon kristall

Phthalate sind Weichmacher für Kunststoffe und ermöglichen den flexiblen Gebrauch des eher unelastischen Materials. Sie sind z.B. in Bodenbelägen, Tapeten und vielen Kunststoffgegenständen des täglichen Gebrauchs enthalten. Problematisch dabei ist, dass Phthalate krebserregend sind und die Fortpflanzungsfähigkeit gefährden können.

Dennoch verzichten wenige Hersteller bislang darauf, denn alternative Materialien bringen oft andere nachteilige Eigenschaften mit sich. Immer noch sind mehr als 90% der Weichmacher aus den gefährlichen Stoffen. Um hier zumindest ein bisschen Verbesserung zu erreichen, hat die EU schon vor Jahren Phthalate für Babyartikel und Spielzeuge für Kinder zwischen 0-3 verboten. Bei allen anderen Artikeln gibt es Wertevorgaben, die einzuhalten sind. Stichprobenartig wird kontrolliert, ob die Werte eingehalten werden. Eine lückenlose Kontrolle gibt es nicht. Darum machen gewissenhafte Hersteller freiwillige Kontrollen und kennzeichnen ihre Produkte als phthalatefrei.

Phthalate nehmen wir über die Nahrung oder die Luft auf. Sie gelangen in Luft und Nahrung durch Abrieb, Kontakt mit Flüssigkeiten oder schlicht Ausdünstung. Ein Artikel, der besonders im Fokus steht, weil er regelmäßig in den Mund wandert, obwohl er nicht für Kinder unter 3 Jahren gedacht ist, ist der Luftballon. In der EN-71-3 (Empfehlung des Bundesgesundheitsamts) sind die zulässigen Werte für Luftballons festgehalten. Ein grundsätzliches Phthalateverbot gibt es hierfür nicht. Umso erschreckender, wenn bei den Stichproben seitens der EU Ballons gefunden werden, die weit über die zulässigen Grenzwerte hinaus mit Phthalaten belastet sind. An dieser Stelle sind die freiwilligen Selbstkontrollen der Hersteller weit mehr als nur ein Werbetrick und verhelfen zu mehr Sicherheit.