Wie wird der Käufer „heiß“ gemacht? Beispiel „Rollout“

Türschild einer VIP-Lounge

Wer ein neues Produkt auf den Markt bringt, will natürlich auch, dass die Menschen davon etwas mitbekommen. Dieses Auf-den-Markt-bringen wird auch Rollout genannt. Besonders häufig wird der Begriff im Bereich der Software oder im Flugzeugbau verwendet. Ein Rollout ist immer mit viel Wirbel verbunden, denn nicht nur das Produkt sollte zur Präsentation funktionieren, auch die Medien- und Pressearbeit muss dann „stehen“. Das meint, dass viele verschiedene Abteilungen in einem Unternehmen auf einen Punkt ihre Arbeit beendet haben müssen und die Zeit vorab zumeist sehr stressig und anstrengend war. Doch nicht nur die Mitarbeiter und Beteiligten sollten unter Hochspannung stehen. Das Gleiche gilt auch für die Kundschaft. Wie das geht, dafür gibt es eine einfache Methode.

Nach der Ankündigung, die Spannung erzeugt und die Neugier der User geweckt. So werden Interessenten generiert. Als nächstes wird im Bereich der Software nur einen eingeschränkten Nutzerkreis gestattet, das Produkt zu verwenden, um es zu testen. Wer zu dem erlesenen Kreis zählt, fühlt sich geehrt, weil er / sie offensichtlich Fachkompetenz in der Branche demonstriert hat. Wer nicht dabei sein „darf“, will umso mehr zum Kreis gehören und begeht damit auch das Produkt umso mehr. Sobald das Produkt dann der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, beginnt der Run, denn die verlorene Zeit will der Benutzer aufholen. Dabei sein ist alles.

Aber nicht nur im Bereich der Software funktioniert die Methode des Vorenthaltens. Modeclubs im Internet erwarten oft, dass der Kunde sich anmeldet und zu einem „Member“ wird.  Erst wenn er das getan hat, erhält er Zugang zu den Markenartikeln, die im Preis drastisch reduziert sind. Doch anmelden kann sich nicht jeder in jedem Portal. Bei einigen geht das nur über eine Einladung. Vollkommen klar, dass die Begehrlichkeit eine solche Einladung zu bekommen riesig sind, ganz gleich ob die Waren, die verkauft werden tatsächlich sehr interessant sind.

Exklusivität geht auch durch Werbeartikel. Wer edele Werbeartikel einsetzt und sie nur einer begrenzten Zahl von Kunden oder Interessenten zur Verfügung stellt, wird nicht nur die Begehrlichkeit auf den Werbeartikel selbst erhöhen; diejenigen, die zum Kreis der Erwählten gehören, verspüren eine gewisse Verbundenheit, Anerkennung und vielleicht sogar Dankbarkeit. Ein Kunde, der sich verbunden fühlt und dankbar ist, wird nicht schnell zu einem anderen Anbieter wechseln und treuer Stammkunde bleiben. Vielleicht erweckt er sogar den Neid anderer, die dann ebenfalls in den Kreis aufgenommen werden wollen und zu neuen Kunden werden.